Die streng und präzise gearbeiteten Malereien der Künstlerin Mary Corse gründen in den Bewegungen der 1960er-Jahre: Minimalismus, monochrome Malerei und ›Light and Space‹. Für ihr Bild hat Corse zweimal drei schwarze Quadrate senkrecht gereiht, darauf entfaltet sich, für das Auge kaum sichtbar, eine vertikale Struktur kurzer Linienzüge. Eine rigoros reduzierte Malerei, die in visueller Nachbarschaft zu den Werken von Anni Albers, Silke Radenhausen u. a. eine Art lichthafter Stofflichkeit zu entfalten scheint. Corse erlangte Mitte der 1960er-Jahre erste Anerkennung als eine der wenigen Frauen, die mit dem aus Südkalifornien stammenden ›Light and Space Movement‹ in Verbindung gebracht wurden. Corse‘ Bilder beschäftigen sich fokussiert mit Fragen der Wahrnehmung, sie verkörpern Licht statt dieses nur darzustellen. Corse verbindet eine philosophische Suche nach der Darstellung des Unendlichen mit methodischer Genauigkeit.
Artist Mary Corse discusses her works, particularly on neon and plexiglass, which were later incorporated into her paintings and sculptures in this oral history interview. This interview was conducted by Rani Singh in the artist’s Topanga Canyon studio in California on April 21, 2011