Für die Ausstellung ›Conceptual & Applied III: Surfaces and Pattern‹, die 2014 im Daimler Contemporary Berlin stattfand, hatte die Daimler Art Collection Luca Trevisani um eine raumbezogene Auftragsarbeit gebeten. Sein Entwurf basiert auf einem ornamentalen, abstrakt-organisch anmutenden Raster aus Einzelelementen, die über Boden und offene Höhe des Ausstellungsraumes mäandern. Inspiriert ist die netzartige Struktur von den offenen Rastern maritimer Netze, in welchen Muscheln im Meer gezüchtet bzw. mit welchen sie getragen werden können. Die vielfache Vergrößerung des Musters lässt die abstrakte Struktur der Arbeit entstehen. Dabei findet sich das maritime Vorbild auch in der Wahl des Materials wieder, da Corian zum größten Teil aus natürlichen Mineralien, u.a. Muschelkalk, besteht. Trevisanis Sieb bildet sich im Raum zu einer großen Welle aus, eine offene Form, eine abstrakte Choreographie, ein terrassiertes Gelände, das zu Imagination und Meditation einlädt. Zugleich ist die Arbeit so konzipiert, dass die Elemente aus dem steinähnlichen Material Corian betreten werden können, wodurch der Betrachter, über die labilen Stege balancierend, eher zu einem aktiven Tänzer als zu einem passiven Benutzer wird.