Name und Werk Georges Vantongerloos verknüpfen sich mit zwei die Moderne prägenden Künstlergruppierungen: 1918, nach seiner Emigration aus Belgien, wird er Mitglied von ›De Stijl‹, 1931 gründet er in Paris, zusammen mit Arp, Gleizes, Kupka u.a. die Gruppe ›abstraction-création‹. Die Lektüre von Spinozas ›Ethik‹ führt Vantongerloo zu der Erkenntnis, dass sich das Universum als etwas darstellt, in welchem alles handelt und notwendig Wirkungen erzeugt. Die Materie ist demnach nichts Festes, Fixiertes, vielmehr sind nach Vantongerloo die ›sogenannten unbelebten Körper Energien‹, die gleichsam einen spirituellen Raum ausbilden. Raum als bildhauerische Frage von Form und Volumen ersetzt der Künstler durch die Suche nach ›Raum als Essenz‹. Den Künstler fesseln die allen Dingen gleichermaßen innewohnenden Aspekte Raum, Bewegung und Zeit, welche in Beziehung zueinander wahrgenommen werden. Einen Ausgangspunkt für Vantongerloos Linienbilder bildeten mathematische Funktionsgleichungen und damit verbundene Untersuchungen zum Verhältnis von Mathematik, Ästhetik und Natur.