Park Chan-Kyong setzt sich in seiner Arbeit mit dem Bruch zwischen der koreanischen Vergangenheit und ihrer Gegenwart auseinander. In seinem Film Flying von 2005 gibt Park den Spuren des kalten Krieges ein enigmatisches Bilde – als ungelöste Tragödie. Der Film basiert auf dokumentarischen Aufnahmen des Fluges von Seoul nach Pjöngjang aus dem Jahr 2000 des damaligen südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung, auf dem Wege zu einem Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-il. Park wirft den retrospektiven Blick eines Romantikers auf das, was heute als Höhepunkt der innerkoreanischen Versöhnung angesehen wird, indem er mit Slow-Motion-Effekten arbeitet und den Soundtrack als ‚Double Concerto‘ (1977) von Yung Isang dem Film unterlegt, ein Konzert das auf einem koreanischen Märchen basiert. Hierin verliebt sich eine harfenspielende Prinzessin in einen schalmeienspielenden Kuhhirten. Der König, über die nicht standesgemäße Wahl seiner Tochter erzürnt, verbannt sie als Sterne an die entgegengesetzten Enden der Milchstraße. Nur einmal im Jahr dürfen sich die beiden Liebenden, am 7. Juli, in der Mitte der Milchstraße treffen.