Haris Epaminonda formuliert eine Syntax erinnerter Geschichten. Aus Fotografien, Bildern, Büchern, Filmen oder Skulpturen arrangiert sie lose Gebilde, welche den Akt des Erinnerns selbst zum eigentlichen Gegenstand und Inhalt ihres künstlerischen Denkens machen. Oft arbeitet sie mit vorgefundenen Materialien, mit verblichenen Reisefotografien, Seiten aus antiquarischen Naturzeitschriften, ethnografischen Artefakten, antiken Skulpturen oder mit Filmmaterial aus alten Fernsehserien. Aus diesen Versatzstücken stellt sie komplexe, museal anmutende Gruppen zusammen, konstruiert assoziative Papier-, Film- und Raum-Collagen, verknüpft weit entfernte Orte und Zeiten. Durch visuelle Verbindungen und konzeptuelle Korrespondenzen verdichten sich die Überreste gelebter Alltagskultur zu Bruchstücken von Geschichten, um eine vage umrissene Erzählung zu eröffnen und eine poetische Kartografie zu erkunden.